23. Baden-Württembergische Landesgartenschau
20. April bis
10. September 2010
Neckarpark
24 ha
1.100.000
frei zugänglicher, intensiv gepflegter Park
Mitten im Gartenschaugelände, im Schwenninger Moos, entspringt der Neckar, der 367 Kilometer weiter flussab in Mannheim in den Rhein mündet.
Vor der Gartenschau lief der Neckar schon seit Jahrzehnten in einer gedeckten Dole; das durch die Verdolung freigewordene Gelände im und am alten Bachbett hatte man mehr und mehr überbaut. In den
letzten Jahren vor der Gartenschau waren jedoch dadurch immer öfter Hochwasser aufgetreten, da sich der Dolenquerschnitt bei stärkeren Niederschlägen als zu eng für die Abfuhr des andrängenden
Wassers erwies. Durch Rückstau lief dann der Kanal über und das Wasser bahnte sich seinen Weg in Richtung seines alten Bettes, wobei es im nunmehr besiedelten Bereich immer wieder zu Schäden kam.
Die Stadt suchte Abhilfe und plante die Anlage des „Vorderen Sees“ sowie eines durchgehend offenen Neckarlaufes zusätzlich zum weiter bestehenden Kanal. Die Flutung des alten Bettes hierfür war
nicht möglich, weil es inzwischen in großen Bereichen anderen Verwendungen zugeführt worden war. Es musste also, oft auf neu erworbenen Flächen, ein weithin neuer offener Lauf geschaffen werden.
Der größere Teil der hierfür erworbenen Fläche war das Terrain des alten Güterbahnhofs. Auf dieser Industriebrache wurde der Gartenschaupark Neckarpark angelegt. Zuvor musste allerdings das mit
Stoffen des ehemaligen Chemikalienhandels und der Uhrenindustrie (vor allem Lösungsmittel) kontaminierte Erdreich aufwändig saniert werden, da eine Vergiftung des Grundwassers drohte.
Das Projekt stieß anfangs nicht nur auf Zustimmung. Im Vorfeld gab es innerhalb der Bevölkerung der Stadt Villingen-Schwenningen starke Diskussionen, ob die Landesgartenschau realisiert werden
soll. Gründe hierfür waren die hohen Investitionen bei knapper Finanzlage der Stadt sowie die - aus Villinger Sicht - Bevorzugung des Schwenninger Stadtteils.
„Die Natur verbindet“, so lautete das Motto der Gartenschau. „Grün ist ein Bestandteil unserer Lebensqualität“, warben die Veranstalter für einen Besuch des Blumenfestivals am Neckar. Das 24
Hektar große Gelände der Landesgartenschau besteht aus drei Parkbereichen: Einem Landschaftsschutzgebiet, einem klassischen alten Stadtpark Möglingshöhe mit einer 295 Meter langen Kastanienallee
mit bis zu 25 Meter hohen Bäumen und dem neu geschaffenen Gartenschaupark.
Geländeplan